Fernando Magallanes Latas
Der Fürst von Siebenbürgen im spanischen Theater des Siglo de oro
Thema dieses Beitrags ist die spanische Komödie Der wunderbare Hauptmann, Prinz von Siebenbürgen, ein Werk aus dem 17. Jahrhundert, der Epoche des spanischen Goldenen Zeitalters, dessen Urheberschaft ungeklärt ist und zu dem es kaum Sekundärliteratur gibt. Untersucht werden erhaltene Textfassungen, die untereinander Ähnlichkeiten aufweisen und verschiedenen Autoren zugeschrieben werden, u.a. Luis Vélez de Guevara und Lope de Vega, die am ehesten als Verfasser der Komödie in Frage kämen.
Nach einer ersten Annäherung an de Guevara als Autor werden Struktur und Metrik des Werks kurz umrissen, wobei auch auf die Frage eingegangen wird, wieso es zu jener Zeit eine solche Popularität erlangte. Die Frage der möglichen Urheberschaft wird ebenso behandelt wie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Werkfassungen, die auf inhaltlicher Ebene große Ähnlichkeiten aufweisen. Zum Schluss soll aufgezeigt werden, inwieweit der Autor sich verschiedener Chroniken, die in Spanien Ende des 16. Anfang des 17. Jahrhunderts erschienen sind und sich zum Grossteil im Bestand der Alten Bibliothek der Universität von Sevilla befinden, als Quelle für sein Werk bediente. So ist die Idealisierung des Segismundo Batori in der Komödie auf die Schilderungen der besonderen Fähigkeiten und erstaunlichen Heldentaten der historischen Person in den Chroniken zurückzuführen. Der Autor stellt Segismundo als vorbildlichen Christen dar, um auf diese Weise dem spanischen Lesepublikum zu zeigen, wie sich in einem so fernen Land jemand erhebt, um den christlichen Glauben gegen die irrgläubigen Türken zu verteidigen. Im Anhang des Beitrags findet sich eine Liste der – meiner Meinung nach – vom Autor für die Erstellung der Komödie verwendeten Chroniken.